Sonntag, 9. Dezember 2007

Ruinen- Step und Powershoppen



Im Laufe unseres Aufenthaltes hier in Mexiko haben wir mittlerweile nun schon so einige neue Sportarten erfunden- von Ruinen- Step ueber Powershoppen war da alles dabei. Ihr koennt euch nicht vorstellen was wir gestern gemacht haben- ja, unglaublich, wir waren von 12 Uhr bis 21 Uhr in einer Riesen- Shopping- Mall und haben alles gemacht, was so zu einem guten Shopping- Samstag dazu gehoert: Friseur, Kaffee trinken, Schuhe kaufen- ein Traum fuer jede Frau!!! Es war wirklich an der Zeit, nach so vielen Maya- Ruinen, Suesswassergrotten, Wasserfaellen und Dschungel waren wir reif fuer die Zivilisation!Das letzte Wochenende war das komplette Kontrastprogramm tief im Dschungel haben wir in einer kleinen Huette uebernachtet, Bruellaffen und Grillen im Hintergrund, die tollen Maya- Ruinen- Staetten von Palenque, leckeres Essen beim Italiener zu suedamerikanischen Panfloeten- Klaengen, Hippie- Feuershow, eine Tour zu atemberaubenden, tuerkis- blauen Wasserfaellen.-Bis auf die etwas chaotische Rueckfahrt ein wirklich schoenes und erholsames Wochenende. Leider hat unser Bus auf der Rueckfahrt ein parkendes Auto gerammt. Die mexikanische Gemuetlichkeit hatte hier mal wieder zur Folge, dass wir unseren Anschlussbus verpasst haben und in Villahermosa, der noch vor 4 Wochen haushoch ueberschwemmten Stadt in Tabasco, einen mehrstuendigen Aufenthalt hatten und wir somit erst morgens um drei wieder in Campeche ankamen... Villahermosa gleichte einer Geisterstadt, die Strassen noch voll mit Sandsaecken und ueberall der Geruch nach feuchtem Gemaeuer. Werbesprueche wie: Neueroeffnung Montag- wir haben neue keine gewaschenen Produkte. Viele Wohnungen leerstehend, Menschen, die nicht wissen wohin, Verteilung von Carepaketen- es war schwierig, einen offenen Laden oder ein Cafe zu finden- wir wollten da schnell wieder weg.
Morgen fangen wir beide zusammen in der Notaufnahme an und sind schon sehr gespannt, was uns da erwartet. Ausserdem fangen morgen zwei neue deutsche PJler hier an- Julia und Philipp aus Muenchen. Es sind jetzt noch zwei Wochen bis Weihnachten....juhhuuu und ach ja, heute ist ja auch der 2. Adpfend :-)... wir freuen uns schon so sehr auf unsere Ferien in Oaxaca mit heisser Schokolade und Radieschenschnitzerei- Ausstellung. Berichte folgen...

Samstag, 24. November 2007

Potpourri der letzten Wochen

So, mal wieder ein Lebenszeichen von uns! Und da es so lang her ist, dass wir das letzte mal geschrieben haben und wir schon gar nimmer so genau wissen was alles passiert ist, heut ganz viele Fotos. Es ist unter der Woche Alltag eingetreten,zweimal die Woche haben wir Tanzkurs und schwingen unsre Hueften und shaken die Schultern zu herzzerreissenden Salsaklaengen, also wir geben unser Bestes...Unser Tanzlehrer Jorge Nummer 117, so heisst hier naemlich irgendwie jeder zweite, ist ganz zufrieden mit uns, bei den kleinen und kurvigen Mexikanerinnen siehts irgendwie trotzdem besser aus, die haben doch alle nen angeborenen Hueftschaden, mensch!
Zudem wohnten wir 10 Tage lang in Havanna, Kuba. Ploeztlich, nach einem Nachtdienst und dementsprechend verplant und muede, war Campeche so anders...ueberall Oldtimer, irgendwelche Fahndungsplakate nach Che Guevara und Hotels und Tankstellen, die vorher nicht exisitierten, Strassenblockaden, kubanisches Militaer. Wir dachten, wir seien im falschen Film, so ungefaehr wars auch, es wurde hier "El Argentino", ein Film ueber Che Guevara, gedreht, wohl weil sie die Amis nicht nach Kuba reingelassen haben.
Vor zwei Wochen sind wir zu den nahegelegenen Maya- Ruinen von Edzná gefahren- ein atemberaubender Ort, zumal wir fast alleine waren. Die Staetten liegen mitten im Regenwald, von ganz oben auf der Pyramide hat man einen wahnsinns Ausblick... und es ging ganz schoen steil runter- oahhh!!!
Letztes Wochenende sind wir wieder einmal in unsere zweite Heimat gefahren, nach Merida, bzw. erst nach Valldolid, eine kleine, alte Kolonialstadt in der Naehe von Merida. Weil die Jugendherberge geschlossen hatte, mussten wir "leider" auf das naechst beste Hotel ausweichen. Oh, Luxus: Fernseher, heisse Dusche, Swimmingpool- so laesst sichs ins Wochenende starten. Wir haben uns Fahrraeder gemietet und sind zu weiteren Cenotes gefahren, den unterirdischen Suesswasserhoehlen, und waren schwimmen und Kaffee trinken und habens uns einfach gut gehen lassen...
Den Sonntag haben wir dann wieder in Merida verbracht, waren in unserem geliebten Stamm- Hostal und haben die Besitzer eines Luxushotels in Tulum kennengelernt. Tja, und jetzt ratet mal, wo wir als erstes hinfahren, wenn wir endlich Ferien haben: ja, richtig, ins Hotel La via lactea (Milchstrasse) mit 8 Luxussuiten direkt am Strand ( wir bekommen natuerlich 100% Rabatt:-))... was fuer eine Aussicht!!!
Dieses Wochenende muessen wir leider arbeiten, um dann naechsten Freitag frei zu bekommen und einen laengeren Ausflug ins schoene Chiapas zu machen- weitere Maya- Staetten, Wasserfaelle und Lagunen in abgelegenen Zapatistendoerfern warten auf uns- juhu. Aber nicht dass ihr jetzt denkt, wir machen hier nur Urlaub- unter der Woche bringen wir Babies auf die Welt, flicken Macheten- verletzte zusammen, operieren Blinddaerme morgens um 4Uhr... ja, ja, die 85 Stunden Woche zehrt, aber wir wollen uns nicht beschweren, irgendwie machts ja auch n bissl Spass...:-)
Noch ein paar Erklaerungen zu den Fotos:
Das gelbe Haus ist unseres! Zumindest das Zimmer mit den tuerkisen Vorhaengen ist Nanis und das neben dran ist unser Kuechen-Bad...
Die Chilis und der Obststand findet man auf dem Markt von Campeche, ein Fest fuer alle Sinne!!!
Das Bild mit dem Meer im Hintergrund und dem Maschendrahtzaun in the morning im Vordergrund ist der Blick aus der Klinik im vierten Stock wirklich in the morning um 6 Uhr in der Frueh nach dem Nachtdienst. Die zwei Fotos mit den Damen aus dem Call- Center sind speziell fuer die Mamas: so sehen wir naemlich aus, wenn wir mit euch telefonieren- im klimatisierten Internetcafe mit cooler Mukke, meistens zumindest. Und man muss dazu sagen, dass wir eigentlich grad alles an Musik toll finden, was nix mit Cumbia, Salsa, Raeggeton und Herzschmerz zu tun hat- oh man, die Mexikaner sind echt solche Weicheier:-)!!!
Wir versprechen, es gibt jetzt wieder regelmaessiger neues von uns, habens einfach nicht geschafft die letzten Tage- very busy! Wir gruessen euch alle ganz herzlich und freuen uns, bald wieder was von euch zu hoeren. Bis bald.

Sonntag, 4. November 2007

ueber die Diversitaet oeffentlicher Verkehrsmittel in Mexiko...


Unsere Lieben daheim oder auch nicht daheim Gebliebenen. Ersteinmal Entwarnung von unserer Seite. Die Ueberschwemmungen, die bei euch in den Zeitungen gezeigt werden, sind hauptsaechlich im Nachbarstaat- also wir haben auf jeden Fall nichts davon mitbekommen. Im Gegenteil, die Regenzeit scheint sich so langsam zu verabschieden, die Temperaturen bewegen sich in angenehmeren Bereichen und wir werden braeuner und braeuner...:-)
Nach der letzten doch sehr anstrengenden Woche (wir hatten ausnahmsweise Sonntag auf Montags Nachtdienst und deshalb nur einen Tag Wochenende, ausserdem gings gleich am Dienstag mit dem naechsten Dienst weiter- wie bei Sams, hoe, hoe, hoe) haben wir uns unser langes Wochenende redlich verdient. Die Mexikaner machen naemlich gleich mal zwei Feiertage aus Allerheiligen und feiern die Toten mit Parties auf Friedhoefen und viel, viel Essen. Wir haben die Chance genutzt und sind fuer vier Tage weggefahren. Nachdem wir Mittwochs abends Nanis Geburtstag mit ein paar Mexikanern in Merida gefeiert haben, sind wir am naechsten morgen an den Strand gefahren (diesmal wirklich). Das Oertechen nennt sich Celestun und liegt in einem Naturschutzgebiet fuer Voegel. Ganz frueh morgens haben wir uns eine Lancha mit nem huebschen (!) Mexikaner genommen und sind ueber das Meer geprescht, an Flamigos vorbei und an Pelikanversammlungen und haben deren Konferenzen gelauscht.

Dann gings mit Karacho mitten auf den Wald zu. Wir dachten schon, unser letztes Stuendchen haette geschlagen, wenn er jetzt nicht gleich die Kurve kratzt, aber dann eroeffnete sich vor uns ploetzlich ein maerchenhafter Tunnel, voller verflochtener Baumwurzeln und mit purpurrotem Wasser, da die Wurzeln der Baeume in der Regenzeit einen Farbstoff an das Wasser abgeben und dieses faerben. Dann haben wir in einem kuehlen Wasserloch gebadet, einer so genannten Cenote, hatten dabei ein wenig Angst, rothaarig aus dem Wasser zu kommen- aber wir sind immer noch blond, vor allem Sarah!
Zurueck im unserem neuen Lieblingshostal in Merida, haben wir von dessen Hippie- Besitzer Moises einen heissen Tip fuer den naechsten Tag bekommen.
Mit zweite Klasse- Bus gings mitten durch die Pampa und kleine Doerfer in einen Ort, wo man per Fahrradtaxi ( ein bisschen leid hat er uns schon getan, der kleine 17 jaehrige Luis, der sich mit Sarah und mir im Schlepptau eins abstrampeln musste die vielen kleinen Huegel auf und ab. Wir haben ihm auch angeboten zu tauschen, aber irgendwie wollte er nicht...:-)) zu einem kleinen Bahnhof, wo wir umsteigen mussten in ein kleines Schienenfahrzeug fuer ca. 6 Personen, das von einem Pferd gezogen wurde. Holpernd und polternd gings los zu den 3 Cenotes, das sind unterirdische Suesswasserseen in Grotten. Unser Fahrer Jesus war ein ganz intelligenter. Er schlug uns vor gleich bis zur dritten Grotte vor zu fahren und die vielen Touristen abzuhaengen. Das war toll, aber wir fragten uns mit Schrecken, wie wir dann wohl wieder zurueck kaemen- es war eine eingleisige Strecke. Jesus wusste auch hier eine Loesung, er hat es fast immer geschafft, dass die entgegen kommenden Touristen ihren Wagen von den Schienen heben mussten und wir freie Fahrt hatten, denn er hatte die eindeutig interessantere Last :-). Endlich bei den Cenotes angekommen, gings dann zunaechst etwa 10 Meter tief ueber eine steile Holzleiter in die Erde hinein, dunkel, man hat nichts gesehen, und wir wagten uns todesmutig vor und wurden dann mit herrlichen Anblicken belohnt. Tuerkises, glasklares Wasser, Stalakmiten und Stalaktiten, eine unheimliche aber auch beeindruckende Atmosphaere...
Nach ausgiebigen Baden und Springen vom Holztreppen- 3- Meterbrett waren wir erledigt wie nach einem Tag im Laguna/ Alpamare. Herrlich!!! Nach abendlichem Salsatanzen und entspanntem Telefonier- E- Mail-schreib- Sonntag gehts jetzt gut erholt und dank Nachtdiensten auch braun gebrannt wieder zurueck nach Campeche. Unsere Dauermuedigkeit fuehrt naemlich dazu, dass wir immer und ueberall und zu jeder Tages- und Nachtzeit einschlafen, auch mittags um drei am Strand... haette uns nicht ein unerwarteter Anruf aus Suedafrika geweckt- wir waeren klein und schrumplig und wuerden immer noch da schlafen, denn den Bus haetten wir dann auch verpasst :-)
Jetzt freuen wir uns aber auch schon wieder ein bisschen auf unser kleines Zuhause in Campeche, aber der Plan fuer den naechsten Ausflug in zwei Wochen steht schon und wir werden euch berichten! Liebe Gruesse aus Mexiko und bis bald.

Sonntag, 21. Oktober 2007

wird man in Deutschland eigentlich so schoen geboren?



... oder werdet ihr Deutschen erst so schoen, wenn ihr gross seid? Was soll man nur auf so eine Frage antworten...?! Tja, unseren sonntaeglichen Ausflug an den Strand haben wir uns etwas unstressiger vorgestellt. Einer der naechstliegenden und schoensten Straende Campeches sollte der von Payunkan sein, etwa eine 3/4 Stunde im Bus von hier. Auf der Hinfahrt gings in einem zweite Klasse Bus voller Menschen und Einkaufstaschen mitten durch den verregneten Urwald, laute Cumbia- Musik im Hintergrund und mit einer frischen Brise Fahrtwind um die Nase. Eigentlich vielversprechend... doch angekommen in dem kleinen Ort Seybaplaya stand uns ersteinmal ein Spiessrutenlauf entlang der Hafenpromenade bevor: Wir wissen ja, dass wir huebsch sind, ja, und wir sprechen sogar auch "inglitsch" und nein, wir wollen keinen Cafe mit euch trinken, auch kein Bier, danke, und ja, wir sind einfach toll! Danke, danke, danke!!! Wie ihr seht, wir gewinnen hier ganz schoen an Selbstbewusstsein, also nehmt euch in Acht, wenn wir wieder nach Hause kommen:-)... endlich angekommen am Strand, lag dieser dann zwischen zwei Hafenanteilen und war alles andere als schoen! Nach einer halben Stunde fings dann auch schon wieder an zu regnen und die Muecken waren ziemlich penetrant... tja, dann haben wir uns auf den Rueckweg gemacht. Wir nehmens mit Humor, aber zum Strand fahren wir hier nicht mehr!
Die erste Haelfe unseres wohlverdienten Wochenendes, das dank Nachtdienst ja schon Freitags um 13h beginnt, war anfangs ebenfalls eher durchwachsen...Nachdem wir uns beim joggen entlang der Strandpromenade bereits ein wenig vom Stress der Woche erholt hatten, fing es auf dem Heimweg mal wieder an zu schuetten...eigentlich eine willkommene Abkuehlung. Faszinierend wenn in den Strassen der Wellengang hoeher ist als auf dem Meer! Nur nicht mehr so schoen, wenn das Abwassersystem ueberfordert ist und die Fluten durch die Toilette ins Zimmer schwappen. Naja, unsre Nachbarn haben wir so zumindest kennengelernt, die uns Eimer und Schrubber geliehen haben und mit uns gegen die Wassermassen angekaempft haben. Nach ner Stunde lag alles wieder im Trockenenen und wir sind erstmal einen trinken gegangen...
Schoen wars am Samstag: ausschlafen, fruehstuecken (also Cornflakes und Milchcafe, statt Hamburger, Hotdogs und Zuckersaft wie im Krankenhaus), dann haben wir uns Raeder geliehen und sind in sengender Hitze zu einer Naheliegenden Piratenfestung geradelt- nach etwa ner halben Stunde hat der Schweissausbruch endlich nachgelassen :-) Von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick auf das Meer und auf die Umgebung...herrlich!

Lustig wars dann nochmal abends, da waren wir tanzen mit zwei Aerzten aus der Klinik in einer Disko, die so aussah wie ein Piratenschiff... die Musik reichte von Salsa, Tecno und Hiphop bis zu Ace of Base- sehr lustig. Vor allem waren wir wohl die einzigen mit flachen Schuhen in dem Schuppen und trotzdem die groessten auf der Tanzflaeche:-)und als wir anfingen den Refrain von "All that she wants" mitzusingen, haben uns alle angeschaut wie Autos, und wir waren stolz drauf, "inglitsch" zu sprechen:-).


Nun starten wir ziemlich entspannt und gut gelaunt in die neue Woche- und das gute ist, wir muessen ja nur drei Mal hin (wg. unserer Nachtdienste) und dann ist schon wieder Wochenende:-) Wir gruessen euch alle ganz lieb und senden euch ein paar Sonnenstrahlen und so 10 Grad von unseren 35:-)...

Mittwoch, 17. Oktober 2007

unser neues zuhause

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Es ist so weit! Heute sind die Matratzen fuer unsere 1,40m (!) Betten in unseren 2,0 m Zimmerchen geliefert worden und nach Naechten in Haengematten, Bussen und Dienstarztzimmern werden wir die erste Nacht in unserem neuen Heim verbringen... nach anfaenglichen Schwierigkeiten ("die Betten stehen spaetestens am Samstag"- jo, aber die Matratzen nicht, oder "kommen sie am Freitag und bezahlen sie den Rest, dann bekommen sie den Kuehlschrank geliefert- Freitag hatte der Laden dann aber geschlossen und diversen anderen kleinen Laestigkeiten wie Ameisen und Muecken) haben wir uns so langsam gemuetlich eingerichtet und entwickeln ein Gefuehl vom ankommen- schade nur, dass wir morgen schon wieder in der Klinik uebernachten muessen, haetten wir abwechselnd Nachdienst, braeuchten wir nur ein Zimmer zu mieten:-)... Aber wir sind gluecklich, ueber unseren ersten Milchcafe, zubereitet auf unserer Retro- Style- Kochplatte, ueber unsere bunten Gardinen ud vor allem ueber unseren Kuehlschrank (Fritz the fridge), der lange auf sich hat warten lassen...

Und noch etwas hat sich veraendert. Wir sind nun nur noch zu zweit, denn Torge ist am Dienstag zurueck nach Deutschland geflogen- nach einem schoenen Wochenende in Tulum: weisser Sandstrand, tuerkises Meer, Palmen und Kokosnuessen- so wie in den Prospekten im Reisebuero- toll!!! Wir haben in einer kleinen Cabaña direkt am Strand gewohnt, uns von Kokosnuessen ernaehrt und uns auf Entdeckungsfahrt der alten Maya begeben. Zur Abwechslung gabs dann ein Wellenbad im 28 Grad warmen Atlantik und ein tropisches Unwetter durften wir auch miterleben... ach ja, und unser Bett hing an der Decke und schwebte frei im Raum- eine etwas schwankende Angelegenheit. Und es gab fischende Pelikane und Bananen fressende Fledermaeuse... Wahnsinn!!!

Sarah verbrachte derweilen ein lustiges Wochenende mit zwei Assistenzaerzten aus unserem Krankenhaus im Dschungel. Erst gings per Lancha in etwas abgelegene, verfallene Maya- Ruinen bei tropischen Temperaturen und vielen komischen Tieren wie z.B. Taranteln und Riesenfledermaeusen!!! Am Abend gabs zur Abwechslung vom faden Krankenhausessen ein leckeres Pilzgericht und zur Unterhaltung eine Feuerspuck- Trommel- Jonglier- Show von haengen gebliebenen Hippi- Touristen. Nach dem Besuch weiterer Maya- Ruinen in Palenque gings dann mit Hindernissen zurueck nach Campeche- im zweite Klasse- Bus und mit Wohlwollen der Mexikaner, denn Sarah hatte nicht mehr genuegend Geld dabei und auch keine EC- Karte- tja, beinahe waere sie in Villahermosa stecken geblieben...
Aber es kam zu einem guten Ende und nachts um drei kam sie schliesslich in Campeche an, konnte dann noch 3 Stunden in der Haengematte schlafen, um dann am Montag in den naechsten Dienst zu starten- juhu- also unsere Augenringe werden hier auf keinen Fall kleiner nur braeuner :-)!!!
Kurz zum Krankenhaus: hier gibt nicht wirklich viel Neues. Nani durfte mittlerweile schon mehreren kleinen, schwarzen, mexikanischen Babies auf die Welt helfen, Sarah schlaegt sich tapfer in der Chirurgie und wuerde viel lieber in die Paediatrie und bald schon wechseln wir die Stationen und das erste drittel unseres PJ- Tertials ist geschafft- juhu!!!
So, jetzt ists schon wieder spaet- wie war das mit den Augenringen? Mist! Schnell schlafen auf unseren neuen Matratzen... wir gruessen euch alle herzlich!
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Dienstag, 9. Oktober 2007

...die wirklich wichtigen Dinge im Leben...

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Inzwischen ist schon wieder eine Woche vergangen, seitdem wir das letzte Mal unsere Seite aktualisiert haben, aber die Woche geht hier echt schnell vorbei- nur drei Mal muessen wir morgens aufstehen und ins Krankenhaus gehen... die anderen zwei Morgen sind wir ja eh schon da:-) Langsam scheinen sich die Mexikaner im Krankenhaus etwas an uns zu gewoehnen, leider haben sie uns die Einarbeitungszeit jedoch nicht ganz so leicht gemacht... mittlerweile wissen aber alle, dass wir auch wissen, wie man Schreibmaschine schreibt und dass wir ganz normale PJler sind, die auch mal einen Entlassbrief schreiben koennen und nicht nur zuschaun wollen... so haben wir nun doch schon ein paar nette Bekanntschaften geschlossen und Sarah war auch schon mit dem Chefarzt Kuehlschraenke fuer unsere neue Wohnung aussuchen. Was wir aber immer noch sehr gewoehnungsbeduerftig finden ist der Umgangston mit den Patienten und die Aussage der Mexikaner, in der ersten Welt sei die Medizin vertechnisiert und kuehl- hier hingegen menschlich und nah am Patienten- na ja. Beispiel: 14- jaehriges, so eben gebaehrendes Maedchen. Frage: Und, wie willst du jetzt verhueten? Oder ist dir die Lust jetzt vergangen? Na ja, ob du ueberhaupt noch nen Mann findest mit dem Baby? Ja, wir trauen da so manchmal unserem Spanisch nicht so ganz...

So, nun aber zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: das Wochenende!!! Da wir gluecklicherweise Donnerstag auf Freitag Nachdienst haben und uns Freitags um eins verabschieden, ist das naemlich richtig lang. Nachdem wir letzten Freitag unser zukuenftiges, neues Zu Hause, naemlich zwei kleine Zimmerchen hier gleich um die Ecke vom Hostal und ganz in der Naehe vom Krankenhaus, besichtigt haben, sind wir dann nach Merida gefahren. Das ist hier abgesehen von Cancun die naechst groessere Stadt in der Naehe vom Meer und die Heimat der Haengematten. Dort haben wir einen wunderbaren Stadtbummel gemacht (hier gibts lebende Schaufensterpuppen und Opas, die Zigaretten kauen, und natuerlich vieles mehr) und sind am Abend auf die Fiesta mexicana zum Freiluft Salsa- Tanzen in die Fussgaengerzone gegangen. Wir hatten ziemlich viel Spass, abgesehen davon, dass Ich( Nani) beinahe an einer von Sarah gemein und hinterlistig geplanten Taco- Sossenattacke erstickt waere. Sarah hatte wohl die Bohnen mit dem Chili verwechselt und wollte unbedingt, dass ich ihre Tacos probiere. Gutglaeubig biss ich herzhaft ab... am Abend musste dann mit Cocktails geloescht werden. Hierbei lernten wir auch Gabriel kennen, einen mexikanischen Touristen, der Sarah eine Rose schickte und fragte, ob er sich zu uns an den Tisch setzen duerfte. Zunaechst blockte Sarah ab und tanzte mit einem anderen, waehrend wir uns mit Gabriel anfreundeten und er uns dann am Sonntag in seinem Auto mit an den Strand genommen hat. Gut erholt gings dann zurueck ins uns doch schon etwas vertraute Campeche, wo es uebrigens seit drei Tagen schuettet und man durch grosse Pfuetzen waten muss- tja, hier beginnt eben auch der Winter, auch schicke Plastik- Weihnachtsbaeume und - Schneemaenner kann man hier ueberall erwerben- das ganze jedoch bei ganzen 30 Grad:-)
So, das naechste Mal schicken wir euch vielleicht schon Fotos von unseren neuen Zimmerchen und jetzt gehen wir nen Kuehlschrank kaufen.

Dienstag, 2. Oktober 2007

aller Anfang ist schwer...


Heute morgen 8 Uhr gings los: Eine Fortbildung, ein etwas pathetischer und auch irgendwie selbstbeweihraeuchernder Vortrag ueber Hueftdysplasie, eine Stunde lang...In dem grasgruenen Krankenhaus, das Foto entstand auf der Dachterasse unsres Hostals. Da wohnen wir noch und das wohl auch noch ein Weilchen, das mit dem Wohnung suchen gestaltet sich naemlich schwieriger als wir dachten. Wir hatten bisher die Wahl zwischen unmoeblierten riesengrossen Luxushaeusern, Wohnungen an der Hauptstrasse uebersaeht mit Kakerlaken, fensterlosen heissen Zimmern ohne Kueche und einem rosafarbenen Prinzessinenzimmer bei einer Señora, die uns dann auch bekochen wollte und ganz beeindruckt war, dass wir schon allein einkaufen gehen koennen. Nun ja.
Nachdem wir gestern, beim erledigen aller Formalitaeten ganz begeistert waren von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mexikaner (obwohls Zuege hatte von Asterix erobert Rom - vom 2. Stock in den vierten, dann zum Foto machen und zurueck und ueberall immer stempeln lassen...)und ganz stolz waren auf den Erwerb unsres mexikanischen Handys, gestaltete sich der heutige Tag ein wenig gewoehnungsbeduerftig. Es ist nicht so einfach an die mexikanischen Internos (PJler)heranzukommen. Wir werden da wohl eher als seltsame Eindringlinge angesehen, die auch noch weniger Dienste machen muessen (naemlich "nur" 2 pro Woche), vielleicht wird das ja aber auch noch. Den Patienten gehts hier aber nicht besser als uns: Arzt zu einer Frau in Presswehen "wenn Du schreist, dann lass ich Dich hier allein liegen und geh". So schlecht gehts uns aber nicht, keine Sorge, wir haben ja uns.
Zur Aufheiterung noch ein Foto aus dem Supermarkt: hier haengen die Aspirin direkt neben den Tequilaflaschen.