Freitag, 15. Februar 2008

Valentinstag- ein schrecklich schoener Tag!!!



Valentinstag: Tag der Liebe und der Freundschaft. Mhh, na ja, wir kamen uns hier gestern ziemlich ungeliebt vor Wir waren die einzigen, die nicht voll bepackt mit roten Rosen, Herzchenluftballons, riesigen Kuscheltieren oder auch kleinen Hundewelpen und Riesen- Schokotorten wahlweise auch Marshmellow- Herz- Burgen durch die Strassen von Guanajuato gelaufen sind... och menno! Tja, die Mexikaner nehmen die Feste wie sie fallen, und da die Mexikaner ja eh so ein herzliches und liebendes Voelkchen sind, die auf jegliche Romantik und Dramatik stehen, ist der Valentinstag hier wohl der wichtigste Tag des Jahres:-) Also, wir sind froh, dass das heute wieder vorbei ist und wir uns nicht mehr so einsam und unbeliebt fuehlen muessen:-(((
An sich ist Guanajuato aber ein total suesses und schoenes Staedtchen- wers kennt: aehnelt Valparaiso in Chile, Granada oder auch Toledo in Spanien, das fand auch der mexikanische Maler Diego Rivera, Ehemann von Frida Kahlo, der hier geboren wurde. Bunte Haeuser auf steilen Huegeln, Zahnradbahnen, enge Gassen, eine Legende ueber ein Maedchen aus einer vornehmen Familie und ein Arbeiterjunge, die sich ineinander verliebt haben und Kuesse ueber die Balkone einer engen Gasse tauschten (Callejon del Beso- Gasse des Kusses). Abends ziehen traditionell gekleidete, professionelle Musikergruppen durch die Strassen. Sie geben Konzerte, erzaehlen Geschichten und spielen Theater. Nach einer Vorstellung ziehen sie mit dem gesamten Publikum im Schlepptau singend weiter zur naechsten Plaza.
Aber jetzt nochmal kurz von vorne: Um den Abschied von Campeche etwas angenehmer zu gestalten, hatten wir uns extra den Montag als Abreisetag ausgesucht. Unserer Vorstellung, wir koennten uns heimlich aus dem Staub machen, waehrend alle anderen im Krankenhaus arbeiten muessen, kam ein beweglicher Bruecken- Feiertag in die Quere, so dass es doch wieder zu einem traurigen Abschied am Busbahnhof kam. Die 24h Busfahrt nach Oaxaca, die wir vor uns hatten, stimmte uns nun auch nicht viel froehlicher, aber als wir dann ankamen, ueberwog doch wieder die Lust am Reisen... die Stadt kannten wir ja bereits, was wir an Weihnachten zu Gunsten des Kletterns nicht gesehen haben, waren die versteinerten Wasserfaelle (Hierve el Agua) und den angeblich (!) groessten Baum der Welt (Arbol de Tule).
Nach zwei Tagen heisser Grosstadt zog es uns dann aber doch wieder ans Meer und es ging im Nachtbus die Serpentinen runter zum Pazifik in einen kleinen, verschlafenen Ort namens Puerto Angel. Hier unternahmen wir gleich am ersten Tag eine etwas ungeplante Bootstour mit einem netten Fischer und seinem 10jaehrigen Begleiter. Sie versprachen uns Schildkroeten und Delfine, doch statt dessen tauchten voellig unerwartet auf einmal drei riesige Wale neben unserem Boot auf. Wahnsinn! Wir haetten nie damit gerechnet. Der Fischer meinte, wir braechten ihm Glueck und wir mussten uns dann auch noch beim Angeln versuchen- tja, das Glueck war wohl fuer diesen Tag aufgebraucht- die Mistviecher wollten einfach nicht anbeissen. Zur Strafe gabs am Abend dann lecker Fisch:-)))!!! Ach ja, und schnorcheln waren wir auch noch, unglaublich, was da immer alles so unter einem schwimmt, das will man manchmal gar nicht wissen. Nach zwei Tagen an verschiedenen Straenden, bezogen wir dann ein Zimmer direkt am Strand in einem kleinen Ort einige Kilometer weiter noerdlich. Hier in Mazunte besuchten wir das Schildkroetenmuseum und machten eine weitere Bootstour, diesmal in einer naturgeschuetzten Lagune, Brutstaette fuer Schildkroeten, Krokodile und Leguane. Auf einer kleinen Insel inmitten der Lagune bekamen wir Mangobaeume, Kanarienvoegel, Pistazien- Straeucher, den Krokodil- und Schildkrotenkindergarten und einen Ameisenbaer mit Persoenlichkeitsstoerung zu sehen... Unser naechstes Ziel war mal wieder ein altbekanntes: Puerto Escondido, an Weihnachten haben wir versprochen, wir kommen wieder!!! Rimini ist nichts dagegen traf diesmal allerdings nicht zu- wie leergefegt war der Mexikanerstrand, keine Ferien, dafuer alles billiger, Cocktails 3 fuer einen, lecker Fischgericht fuer umgerechnet 2,60 Euro- mhh, wir habens uns gut gehen lassen!!! Wir muessen euch wahrscheinlich nicht erzaehlen, dass uns dieser Abschied auch schon wieder sehr schwer fiel... Aber man muss sich eben Stueck fuer Stueck entwoehnen, hier in Guanajuato ist es schon wieder nicht mehr so schoen warm, also wir tragen nachts unsere Jacken, die Einwohnerinnen hier laufen auch schon mal im Minirock und Spaghettitraeger rum, oh je, wir sind wohl doch schon richtige Campechanas:-)
Heute Nachmittag geht es nun weiter nach Puebla, unsere vorletzte Station, bevor es dann am Sonntag entgueltig zurueck nach Mexico City und dann am Montag gen Heimat geht. So recht koennen wir uns das gerade noch nicht vorstellen, also seid nicht ueberrascht, wenn wir euch dann am Dienstag doch aus Campeche schreiben:-)))