Freitag, 28. Dezember 2007

Der Mexikaner ist im Allgemeinen ein Herdentier...

....hier ists schlimmer als in Rimini!!! Aber nun von vorne: unsere Weihnachtsferien:-))))))
Es ging los am Samstag, mit dem Bus nach Villahermosa, die Stadt, die wir so schoen fanden:-) (sorry Johanna!), um dort Johanna, eine Pjlerin aus Muenchen zu treffen, um mit ihr zusammen weiter nach Oaxaca- Stadt zu fahren. Nach einer herrlichen Nacht im Bus kamen wir morgens in Oaxaca an und wurden zuerst einmal mit einem leckeren Becher Trinkschoki begruesst. Oaxaca ist naemlich beruehmt fuer ihre Schokolade, die mit Zimt, Nuessen und Vanille verfeinert wird- mhhh, lecker, wir waren sofort zu Hause!!! Wir hatten ja vorher etwas Angst, kein Hostal- Zimmer mehr zu finden, doch es hat alles wunderbar geklappt und im ersten haben wir gleich freie Betten gefunden- was fuer ein Zufall, aber dazu spaeter mehr. Zur Stadt: wunderschoene Kolonialsbauten, viele Kuenstler, Museen, Cafes mit Leckereien, Mescal- ein Schnaps aus Agarve mit Wurm (haben wir auch probiert), tolle Kirchen, und das allerbeste: die Nacht der Radieschenschnitzereien am 23.12. jeden Jahres.Zum Glueck haben wir schon bei den Aufbauarbeiten ein wenig geguckt, denn am Abend ging die Schlange um ungefaehr 7 Haeuserblocks und wir entschlossen uns dann doch fuer ein Jazzkonzert. Am naechsten Morgen- aeh, also an Heilig Abend- gings dann auf den Monte Alban- den weissen Berg. Hier haben sich die alten Zapoteken ein wunderschoenes Heim erschaffen- wiedereinmal atemberaubende Ruinenstaetten mit einer Hammer- Aussicht auf das Umland.Fuer den Heiligen Abend hatten wir dann geplant, zu einer von mehreren grossen Weihnachtsprozessionen durch die Stadt und anschliessend in die Weihnachtsmesse zu gehen. Doch aus der Prozession wurde dann nichts mehr, als wir die selbstgebaute Kletterwand im Zimmer unserer Hostalbesitzer entdeckten... in die Kirche schafften wir es dann doch noch, mit dem Versprechen in der Tasche, am naechsten morgen zum Outdoorklettern in die Umgebung Oaxacas mitgenommen zu werden.Es war toll!!! Uns taten hinterher alle Muskeln weh, aber wir werden es wieder tun...Geschafft und erfuellt verabschiedeten wir uns dann abends von Johanna, die zurueck zum Arbeiten musste, und von unserem netten Hostal samt fuenf gluecklichen Hunden und zwei schwarzen Katzen und nahmen den Nachtbus nach Puerto Escondido ( der versteckte Hafen) am schoenen Pazifik.Der kleine Surferort hat alles, was ein Urlauberherz begehrt: weisse Straende, schoene Buchten, Riesenwellen, leckeres Essen und vor allem viel, viel Sonne. Auch deshalb zieht es hier nicht nur Auslaender, sondern vor allem auch Einheimische an, die sich dann in Massen in einer kleinen Bucht zusammen rotten- Rimini ist nichts dagegen. Schon ein paar hundert Meter weiter ist der Strand nur noch von blonden Surfern besiedelt und das deutlich duenner... hier haben auch wir uns aufgehalten und es uns so richtig gut gehen lassen. Wir starten nun gut erholt und sonnengebraeunt unsere 28h- Reise zurueck nach Hause, also nach Campeche... so schoen war die Zeit, doch wir freuen uns auch nochmal zwei Wochen in unserem doch so sehr vertrauten Heim verbringen zu duerfen. Sonnigste Gruesse aus Puerto Escondido und bis bald.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Feliz navidad mit Rudi the red nose reindeer!!!



Hallo Ihr Lieben- zuerst einmal hoffen wir, dass ihr ein paar schoene Weihnachtsfeiertage verbracht habt! Wir haben schon lange nichts mehr geschrieben, deshalb gibts die letzten drei Wochen in zwei Berichten... die letzten 2 Wochen in Campeche waren ziemlich turbulent und die deutschen Pjler hier haben sich auf einmal exponentiell vermehrt- ob es damit zusammen haengt oder nicht- wir sind jetzt auf jeden Fall sogar noch bekannter als vorher!!!
Julia und Philipp, die beiden neuen Pjler aus Muenchen, sind nun endlich da! Sie wohnen zufaelligerweise sogar im selben Haus wie wir und werden bei unserer Abreise Kuehlschrank Fritz und Kochplatte "Retro" bei sich aufnehmen- bzw. sie ziehen in Nanis Zimmer, das ein "wenig" geraeumiger ist. Sie wurden gebuehrend begruesst und kaum angekommen, wurden wir alle vier zu einem Treffen mit dem Gesundheitsminister von Campeche geladen. Der Anlass war uns nicht so ganz klar, doch als wir die drei mexikanischen PJler kennengelernt haben, die jetzt fuer drei Monate nach Miami gehen, entwickelte sich ein nettes Gespraech. Letztendlich kam der Minister einmal kurz rein in den Konferenzsaal, hat seine Rede gehalten, uns allen die Hand geschuettelt, fuers Foto gelaechelt und uns zur Weihnachtsfeier des Gesundheitssektors mit dem "Gobernador" als Gastgeber eingeladen. Wir verstanden wieder nicht so recht, uns wurde gesagt, wir sollten ausgeschlafen und in weissen Kitteln ohne Blutflecken kommen und wir haben sogar den Nachtdienst davor erlassen bekommen- krass, wir waren richtig aufgeregt, was uns da wohl so erwartet... im Endeffekt sassen wir in einem Turnhallenaehnlichen Saal mit hunderten von anderen Menschen bei etwa 40 Grad, blinkendem Weihnachtsschmuck, Goulasch und Champagner zum Fruehstueck und heissen mexikanischen Tanzgruppen, wurden einzeln zum Gobernador nach vorne gerufen, haben ein hochoffizielles Zertifikat, einen Haendedruck und ein freundliches "gracias doctora, felicitaciones!" entgegen genommen und mussten alle nochmal freundlich in die Kamera laecheln. Ein Riesenspass, vor allem dann in der Sonntagsausgabe der Campechanischen Zeitung mit Bild zu erscheinen und am naechsten morgen im Krankenhaus den Kommentar zu erhalten: "ach, da kommen ja unsere Beruehmtheiten".... wir wissen eigentlich gar nicht so recht, was wir jetzt besonderes getan haben und was die davon haben und was wir davon haben- aber gut, es gab einen Tag und eine Nacht "Krankenhausfrei", das war cool!!!
Nach so viel Feierlichkeiten beschlossen wir dann, wieder einmal ein Wochenende in Campeche zu verbringen, ausserdem hatte sich fuer den Sonntag Jonas, ein Studienkollege von Nani fuer einen Besuch angemeldet. Tja, und dann ging es nicht nur mit grossen Schritten auf unsere wohlverdienten Ferien zu, sondern auch im Krankenhaus wurde alles immer weihnachtlicher.

Wir wurden sogar von einem der Aerzte zu einer "Posada" eingeladen, eine Mischung zwischen Weihnachtsessen und - party. Sarah fand sich auf dem Sofa neben "Rudi the red nose reindeer" wieder, das Foto haben wir fuer unseren Chef auf der Notaufnahme gemacht, der uns mit seinem Ohrwurm fast in den Wahnsinn treibt. Wir haben sogar am Weihnachtswichtel- Spiel und an der sogenannten "Piñata" teilgenommen- das ist sowas wie Topfschlagen in der Luft. Ein grosser Pappmachée- Stern wird mit Suessigkeiten bis zum Rand voll gefuellt, an einem Seil an die Decke gehaengt. Alle Leute stehen drum rum, singen Lieder und feuern denjenigen an, der mit verbundenen Augen mit einem Besenstiel oder aehnlichem versucht, die "Píñata" zu oeffnen. Der Besenstiel wird weiter gegeben und wenn die Piñata schliesslich aufgeht, stuerzen sich alles auf das Suesszeugs- muy entretenido!
So, ihr Lieben, und nicht dass ihr denkt, wir feiern nur, noch ein paar Worte zur Notaufnahme, auf der wir gerade beide arbeiten: wir erleben viele extreme Dinge, sind schockiert, sind beeindruckt, naehen, was das Zeug haelt, spielen Seelsorger, lernen viel... es ist von allem was dabei und es gefaellt uns ziemlich gut, kaum zu glauben, dass es nur noch zwei Wochen sind!!!
Von unserem Weihnachtsurlaub, der nun auch schon auf das Ende zugeht, schreiben wir euch morgen- mit vielen bunten Fotos und Geschichten aus Oaxaca...