Sonntag, 4. November 2007

ueber die Diversitaet oeffentlicher Verkehrsmittel in Mexiko...


Unsere Lieben daheim oder auch nicht daheim Gebliebenen. Ersteinmal Entwarnung von unserer Seite. Die Ueberschwemmungen, die bei euch in den Zeitungen gezeigt werden, sind hauptsaechlich im Nachbarstaat- also wir haben auf jeden Fall nichts davon mitbekommen. Im Gegenteil, die Regenzeit scheint sich so langsam zu verabschieden, die Temperaturen bewegen sich in angenehmeren Bereichen und wir werden braeuner und braeuner...:-)
Nach der letzten doch sehr anstrengenden Woche (wir hatten ausnahmsweise Sonntag auf Montags Nachtdienst und deshalb nur einen Tag Wochenende, ausserdem gings gleich am Dienstag mit dem naechsten Dienst weiter- wie bei Sams, hoe, hoe, hoe) haben wir uns unser langes Wochenende redlich verdient. Die Mexikaner machen naemlich gleich mal zwei Feiertage aus Allerheiligen und feiern die Toten mit Parties auf Friedhoefen und viel, viel Essen. Wir haben die Chance genutzt und sind fuer vier Tage weggefahren. Nachdem wir Mittwochs abends Nanis Geburtstag mit ein paar Mexikanern in Merida gefeiert haben, sind wir am naechsten morgen an den Strand gefahren (diesmal wirklich). Das Oertechen nennt sich Celestun und liegt in einem Naturschutzgebiet fuer Voegel. Ganz frueh morgens haben wir uns eine Lancha mit nem huebschen (!) Mexikaner genommen und sind ueber das Meer geprescht, an Flamigos vorbei und an Pelikanversammlungen und haben deren Konferenzen gelauscht.

Dann gings mit Karacho mitten auf den Wald zu. Wir dachten schon, unser letztes Stuendchen haette geschlagen, wenn er jetzt nicht gleich die Kurve kratzt, aber dann eroeffnete sich vor uns ploetzlich ein maerchenhafter Tunnel, voller verflochtener Baumwurzeln und mit purpurrotem Wasser, da die Wurzeln der Baeume in der Regenzeit einen Farbstoff an das Wasser abgeben und dieses faerben. Dann haben wir in einem kuehlen Wasserloch gebadet, einer so genannten Cenote, hatten dabei ein wenig Angst, rothaarig aus dem Wasser zu kommen- aber wir sind immer noch blond, vor allem Sarah!
Zurueck im unserem neuen Lieblingshostal in Merida, haben wir von dessen Hippie- Besitzer Moises einen heissen Tip fuer den naechsten Tag bekommen.
Mit zweite Klasse- Bus gings mitten durch die Pampa und kleine Doerfer in einen Ort, wo man per Fahrradtaxi ( ein bisschen leid hat er uns schon getan, der kleine 17 jaehrige Luis, der sich mit Sarah und mir im Schlepptau eins abstrampeln musste die vielen kleinen Huegel auf und ab. Wir haben ihm auch angeboten zu tauschen, aber irgendwie wollte er nicht...:-)) zu einem kleinen Bahnhof, wo wir umsteigen mussten in ein kleines Schienenfahrzeug fuer ca. 6 Personen, das von einem Pferd gezogen wurde. Holpernd und polternd gings los zu den 3 Cenotes, das sind unterirdische Suesswasserseen in Grotten. Unser Fahrer Jesus war ein ganz intelligenter. Er schlug uns vor gleich bis zur dritten Grotte vor zu fahren und die vielen Touristen abzuhaengen. Das war toll, aber wir fragten uns mit Schrecken, wie wir dann wohl wieder zurueck kaemen- es war eine eingleisige Strecke. Jesus wusste auch hier eine Loesung, er hat es fast immer geschafft, dass die entgegen kommenden Touristen ihren Wagen von den Schienen heben mussten und wir freie Fahrt hatten, denn er hatte die eindeutig interessantere Last :-). Endlich bei den Cenotes angekommen, gings dann zunaechst etwa 10 Meter tief ueber eine steile Holzleiter in die Erde hinein, dunkel, man hat nichts gesehen, und wir wagten uns todesmutig vor und wurden dann mit herrlichen Anblicken belohnt. Tuerkises, glasklares Wasser, Stalakmiten und Stalaktiten, eine unheimliche aber auch beeindruckende Atmosphaere...
Nach ausgiebigen Baden und Springen vom Holztreppen- 3- Meterbrett waren wir erledigt wie nach einem Tag im Laguna/ Alpamare. Herrlich!!! Nach abendlichem Salsatanzen und entspanntem Telefonier- E- Mail-schreib- Sonntag gehts jetzt gut erholt und dank Nachtdiensten auch braun gebrannt wieder zurueck nach Campeche. Unsere Dauermuedigkeit fuehrt naemlich dazu, dass wir immer und ueberall und zu jeder Tages- und Nachtzeit einschlafen, auch mittags um drei am Strand... haette uns nicht ein unerwarteter Anruf aus Suedafrika geweckt- wir waeren klein und schrumplig und wuerden immer noch da schlafen, denn den Bus haetten wir dann auch verpasst :-)
Jetzt freuen wir uns aber auch schon wieder ein bisschen auf unser kleines Zuhause in Campeche, aber der Plan fuer den naechsten Ausflug in zwei Wochen steht schon und wir werden euch berichten! Liebe Gruesse aus Mexiko und bis bald.

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