Mittwoch, 17. Oktober 2007

unser neues zuhause

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Es ist so weit! Heute sind die Matratzen fuer unsere 1,40m (!) Betten in unseren 2,0 m Zimmerchen geliefert worden und nach Naechten in Haengematten, Bussen und Dienstarztzimmern werden wir die erste Nacht in unserem neuen Heim verbringen... nach anfaenglichen Schwierigkeiten ("die Betten stehen spaetestens am Samstag"- jo, aber die Matratzen nicht, oder "kommen sie am Freitag und bezahlen sie den Rest, dann bekommen sie den Kuehlschrank geliefert- Freitag hatte der Laden dann aber geschlossen und diversen anderen kleinen Laestigkeiten wie Ameisen und Muecken) haben wir uns so langsam gemuetlich eingerichtet und entwickeln ein Gefuehl vom ankommen- schade nur, dass wir morgen schon wieder in der Klinik uebernachten muessen, haetten wir abwechselnd Nachdienst, braeuchten wir nur ein Zimmer zu mieten:-)... Aber wir sind gluecklich, ueber unseren ersten Milchcafe, zubereitet auf unserer Retro- Style- Kochplatte, ueber unsere bunten Gardinen ud vor allem ueber unseren Kuehlschrank (Fritz the fridge), der lange auf sich hat warten lassen...

Und noch etwas hat sich veraendert. Wir sind nun nur noch zu zweit, denn Torge ist am Dienstag zurueck nach Deutschland geflogen- nach einem schoenen Wochenende in Tulum: weisser Sandstrand, tuerkises Meer, Palmen und Kokosnuessen- so wie in den Prospekten im Reisebuero- toll!!! Wir haben in einer kleinen Cabaña direkt am Strand gewohnt, uns von Kokosnuessen ernaehrt und uns auf Entdeckungsfahrt der alten Maya begeben. Zur Abwechslung gabs dann ein Wellenbad im 28 Grad warmen Atlantik und ein tropisches Unwetter durften wir auch miterleben... ach ja, und unser Bett hing an der Decke und schwebte frei im Raum- eine etwas schwankende Angelegenheit. Und es gab fischende Pelikane und Bananen fressende Fledermaeuse... Wahnsinn!!!

Sarah verbrachte derweilen ein lustiges Wochenende mit zwei Assistenzaerzten aus unserem Krankenhaus im Dschungel. Erst gings per Lancha in etwas abgelegene, verfallene Maya- Ruinen bei tropischen Temperaturen und vielen komischen Tieren wie z.B. Taranteln und Riesenfledermaeusen!!! Am Abend gabs zur Abwechslung vom faden Krankenhausessen ein leckeres Pilzgericht und zur Unterhaltung eine Feuerspuck- Trommel- Jonglier- Show von haengen gebliebenen Hippi- Touristen. Nach dem Besuch weiterer Maya- Ruinen in Palenque gings dann mit Hindernissen zurueck nach Campeche- im zweite Klasse- Bus und mit Wohlwollen der Mexikaner, denn Sarah hatte nicht mehr genuegend Geld dabei und auch keine EC- Karte- tja, beinahe waere sie in Villahermosa stecken geblieben...
Aber es kam zu einem guten Ende und nachts um drei kam sie schliesslich in Campeche an, konnte dann noch 3 Stunden in der Haengematte schlafen, um dann am Montag in den naechsten Dienst zu starten- juhu- also unsere Augenringe werden hier auf keinen Fall kleiner nur braeuner :-)!!!
Kurz zum Krankenhaus: hier gibt nicht wirklich viel Neues. Nani durfte mittlerweile schon mehreren kleinen, schwarzen, mexikanischen Babies auf die Welt helfen, Sarah schlaegt sich tapfer in der Chirurgie und wuerde viel lieber in die Paediatrie und bald schon wechseln wir die Stationen und das erste drittel unseres PJ- Tertials ist geschafft- juhu!!!
So, jetzt ists schon wieder spaet- wie war das mit den Augenringen? Mist! Schnell schlafen auf unseren neuen Matratzen... wir gruessen euch alle herzlich!
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Dienstag, 9. Oktober 2007

...die wirklich wichtigen Dinge im Leben...

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Inzwischen ist schon wieder eine Woche vergangen, seitdem wir das letzte Mal unsere Seite aktualisiert haben, aber die Woche geht hier echt schnell vorbei- nur drei Mal muessen wir morgens aufstehen und ins Krankenhaus gehen... die anderen zwei Morgen sind wir ja eh schon da:-) Langsam scheinen sich die Mexikaner im Krankenhaus etwas an uns zu gewoehnen, leider haben sie uns die Einarbeitungszeit jedoch nicht ganz so leicht gemacht... mittlerweile wissen aber alle, dass wir auch wissen, wie man Schreibmaschine schreibt und dass wir ganz normale PJler sind, die auch mal einen Entlassbrief schreiben koennen und nicht nur zuschaun wollen... so haben wir nun doch schon ein paar nette Bekanntschaften geschlossen und Sarah war auch schon mit dem Chefarzt Kuehlschraenke fuer unsere neue Wohnung aussuchen. Was wir aber immer noch sehr gewoehnungsbeduerftig finden ist der Umgangston mit den Patienten und die Aussage der Mexikaner, in der ersten Welt sei die Medizin vertechnisiert und kuehl- hier hingegen menschlich und nah am Patienten- na ja. Beispiel: 14- jaehriges, so eben gebaehrendes Maedchen. Frage: Und, wie willst du jetzt verhueten? Oder ist dir die Lust jetzt vergangen? Na ja, ob du ueberhaupt noch nen Mann findest mit dem Baby? Ja, wir trauen da so manchmal unserem Spanisch nicht so ganz...

So, nun aber zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: das Wochenende!!! Da wir gluecklicherweise Donnerstag auf Freitag Nachdienst haben und uns Freitags um eins verabschieden, ist das naemlich richtig lang. Nachdem wir letzten Freitag unser zukuenftiges, neues Zu Hause, naemlich zwei kleine Zimmerchen hier gleich um die Ecke vom Hostal und ganz in der Naehe vom Krankenhaus, besichtigt haben, sind wir dann nach Merida gefahren. Das ist hier abgesehen von Cancun die naechst groessere Stadt in der Naehe vom Meer und die Heimat der Haengematten. Dort haben wir einen wunderbaren Stadtbummel gemacht (hier gibts lebende Schaufensterpuppen und Opas, die Zigaretten kauen, und natuerlich vieles mehr) und sind am Abend auf die Fiesta mexicana zum Freiluft Salsa- Tanzen in die Fussgaengerzone gegangen. Wir hatten ziemlich viel Spass, abgesehen davon, dass Ich( Nani) beinahe an einer von Sarah gemein und hinterlistig geplanten Taco- Sossenattacke erstickt waere. Sarah hatte wohl die Bohnen mit dem Chili verwechselt und wollte unbedingt, dass ich ihre Tacos probiere. Gutglaeubig biss ich herzhaft ab... am Abend musste dann mit Cocktails geloescht werden. Hierbei lernten wir auch Gabriel kennen, einen mexikanischen Touristen, der Sarah eine Rose schickte und fragte, ob er sich zu uns an den Tisch setzen duerfte. Zunaechst blockte Sarah ab und tanzte mit einem anderen, waehrend wir uns mit Gabriel anfreundeten und er uns dann am Sonntag in seinem Auto mit an den Strand genommen hat. Gut erholt gings dann zurueck ins uns doch schon etwas vertraute Campeche, wo es uebrigens seit drei Tagen schuettet und man durch grosse Pfuetzen waten muss- tja, hier beginnt eben auch der Winter, auch schicke Plastik- Weihnachtsbaeume und - Schneemaenner kann man hier ueberall erwerben- das ganze jedoch bei ganzen 30 Grad:-)
So, das naechste Mal schicken wir euch vielleicht schon Fotos von unseren neuen Zimmerchen und jetzt gehen wir nen Kuehlschrank kaufen.

Dienstag, 2. Oktober 2007

aller Anfang ist schwer...


Heute morgen 8 Uhr gings los: Eine Fortbildung, ein etwas pathetischer und auch irgendwie selbstbeweihraeuchernder Vortrag ueber Hueftdysplasie, eine Stunde lang...In dem grasgruenen Krankenhaus, das Foto entstand auf der Dachterasse unsres Hostals. Da wohnen wir noch und das wohl auch noch ein Weilchen, das mit dem Wohnung suchen gestaltet sich naemlich schwieriger als wir dachten. Wir hatten bisher die Wahl zwischen unmoeblierten riesengrossen Luxushaeusern, Wohnungen an der Hauptstrasse uebersaeht mit Kakerlaken, fensterlosen heissen Zimmern ohne Kueche und einem rosafarbenen Prinzessinenzimmer bei einer Señora, die uns dann auch bekochen wollte und ganz beeindruckt war, dass wir schon allein einkaufen gehen koennen. Nun ja.
Nachdem wir gestern, beim erledigen aller Formalitaeten ganz begeistert waren von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mexikaner (obwohls Zuege hatte von Asterix erobert Rom - vom 2. Stock in den vierten, dann zum Foto machen und zurueck und ueberall immer stempeln lassen...)und ganz stolz waren auf den Erwerb unsres mexikanischen Handys, gestaltete sich der heutige Tag ein wenig gewoehnungsbeduerftig. Es ist nicht so einfach an die mexikanischen Internos (PJler)heranzukommen. Wir werden da wohl eher als seltsame Eindringlinge angesehen, die auch noch weniger Dienste machen muessen (naemlich "nur" 2 pro Woche), vielleicht wird das ja aber auch noch. Den Patienten gehts hier aber nicht besser als uns: Arzt zu einer Frau in Presswehen "wenn Du schreist, dann lass ich Dich hier allein liegen und geh". So schlecht gehts uns aber nicht, keine Sorge, wir haben ja uns.
Zur Aufheiterung noch ein Foto aus dem Supermarkt: hier haengen die Aspirin direkt neben den Tequilaflaschen.

Sonntag, 30. September 2007

Mexico D.F. - San Cristóbal - Campeche


Den ersten Tag in Mexico City liessen wir noch mit einem etwas verschlafenen Besuch im Frida Kahlo Museum ausklingen - also wir waren verschlafen, das Museum sehr schoen und schafften dann tatsaechlich am Abend in dieser Riesenstadt Torge zu treffen. Den zweiten Tag begannen wir gleich in unserem Stammcafé, weil Hostelfruehstueck verpennt, also nicht wir, sondern Luis, der es haette einkaufen sollen ;-) aber insgesamt ein sehr nettes Hostel, in dem wir die einzigen Gaeste waren. Unser naechstes Ziel war es dann, so viele grasgruene Taxikaefer wie moeglich auf ein Foto zu kriegen - hier ein Versuch davon. Am abend waren wir dann doch froh diese grosse Stadt mit ueberfuellten U-Bahnen und Strassen wieder zu verlassen, mit dem Nachtbus in 15 h nach San Cristóbal de las Casas. Mei war das gemuetlich, da kann sich Iberia eine Scheibe von abschneiden!
Als wir morgens aufwachten, zeigte sich uns ein ganz anderes Bild von Mexico: Dichter Dschungel, eine bergige Landschaft, Nebelschwaden. In San Cristóbal erwartete uns schon Susi, eine Freiburger Medizinstudentin, die wir schon mal nach Campeche vorgeschickt hatten, um die Lage zu testen, sie hatte naemlich die 2 Wochen zuvor dort Famulatur gemacht. Wir 3 Mediziner schleppten dann Torge in das Maya-Medizinmuseum, wo wir lernten dass man bei Angstzustaenden Kolibris essen sollte und zur Beschleunigung der Wehen den Schwanz eines Stinktieres. Oder auch Tips wie Arnika bei blauen Flecken oder Salbeitee bei Halsweh.
Nach einem Spaziergang durch das schoene Bergstaedtchen (auf 2100 m Hoehe), einem Besuch auf dem Suessigkeitenmarkt (sie sehen leider besser aus, als sie schmecken) und leckeren Nudeln mit Tomatensosse (die Tacos haengen uns jetzt schon zum Hals raus...) sind wir dann losgezogen um erst gepflegt Tequila zu trinken und dann in einer Latinokneipe 2 Cocktails fuer 1 Preis zu trinken.



Samstags mussten wir uns dann schon verabschieden und Torge dalassen um eine weitere 12 Stunden Nachtbusfahrt nach Campeche anzutreten, die nachts um 2 Uhr von einer kurzen Militaerkontrolle im Dschungel bei 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit unterbrochen wurde.
Und jetzt sind wir also in Campeche angekommen bei 35 Grad und strahlendem Sonnenschein und so langsam stellt sich auch schon das Sonntagnachmittagsgefuehl ein, morgen wieder arbeiten gehen zu muessen. Aber wir sind gespannt, was uns in dem rosa-gruenen Krankenhaus, das 3 min Fussweg von unsrem Hostel entfernt ist, erwartet.
Berichte folgen...

Mittwoch, 26. September 2007

Ankunft in Mexico d.f.

Es ist 13 Uhr- fuer uns jedoch gefuehlte 20 Uhr und wir sitzen hier im Internetcafe noch etwas unglaeubig, dass wir uns in Mexiko City befinden, der 2. (?) groessten Stadt der Welt oder so aehnlich, und wir finden es dafuer eigentlich ziemlich entspannt, haben auch schon zweimal lecker gefruehstueckt und fragen uns immer noch, warum wir am Flughafen auf so nen komischen orangenen Knopf druecken mussten. Was war denn das? Und dann durften wir weiter gehen, ohne unser Gepaeck scannen lassen zu muessen und waren voellig verwirrt. Danach haben wir versucht mittels Metro ( wir fahren kein Taxi, weil wir sind ja keine Touristen, wir koennen auch U- Bahn fahren) die Gegend, wo sich unsere Hostel befinden, naeher einzukreisen. Das ganze sah folgendermassen aus. Klein Nani und Sarah mir Riesenrucksaecken um viertel vor acht im Berufsverkehr in der U- Bahn, ganz nach hinten an die Wand gedraengt ("oh wie schoen, da koennen wir uns anlehnen"), tja und dann. Mh, mist, da haetten wir raus gemusst, mh, scheisse, naechste Haltestation, mh, mist, schon wieder nix (Mexikanerin: " Tiene que bajar aqui?" "Si" - mitleidiger Blick der Mexikanerin), tja dann eben uebernaechste Haltestelle. So endlich, dann eben wieder die U- Bahn zurueck, letztendlich standen wir vor unserem (geschlossenen!) Hostal wo uns nach mehrmaligem Klingeln ein verschlafenener Mexikaner in Boxershorts oeffnete und meinte: "tan temprano?" Er dachte, wir kaemen erst um zehn, und er war wohl gestern ordentlich feieren, der Stimme nach zu urteilen...
Auch wettertechnisch fuehlen wir uns eigentlich gerade eher wie daheim, wir tragen Pulli und lange Hose. Wir sind uns allerdings nicht so ganz sicher, ob das Graue da am Himmel Smog ist oder doch eher Wolken, mhh- kommt eh aufs gleiche drauf raus. So und jetzt hoeren wir auf, denn wir wollen ja, dass ihr in einer Woche auch noch unseren Webblog lest. Nein, wir sind nicht betrunken, nur etwas schlaftrunken und suchen uns jetzt ganz schnell Kaffee oder Cola, wovon wir heute eigentlich schon einiges hatten, denn in Mexiko wird nachgegossen, wenn man schon mal einen Kaffee bestellt hat, genau das richtige fuer uns zwei Kaffeetanten... So, adios