Sonntag, 20. Januar 2008

Reisetagebuch


Wir sind unterwegs... Nach dem wir noch von ein paar Freunden an den Busbahnhof gebracht und gebuehrend verabschiedet wurden, gings Montag abends los nach San Cristobal de las Casas, Chiapas. Schon erkaeltet (und das bei 28 Grad C- viel Angst vorm Heimkommen im Februar!) gestartet, gab uns die eisgekuehlte Nachtbusfahrt den Rest. Den ersten Tag in San Cristobal haben wir mit vielen anderen hustenden Menschen im Hostalgarten in der Sonne verbracht- im Schatten wars auch echt kalt, adios du liebe Karibik, und nachts wars gefuehlte Null Grad! Nach einem Erholungstag gings dann schon wieder ganz gut und wir haben uns auf gemacht zum "Cañon de Sumidero"- ein grosser Canyon, das Wahrzeichen des Staates Chiapas...
Mit dem Kleinbus gings ersteinmal los, die Serpentinen rauf und runter, dann Umstieg auf ein Boot mit einem Guide mit Adleraugen- wahnsinn, was der da so im Dickicht entdeckt hat. Spideraffen, Krokodile, Leguane, Pelikane... und oben kreisten die Aasgeier, oahh- unheimlich!
Auf dem Rueckweg machten wir dann noch Halt in einem kleinen Bergdorf, in dem gerade wieder einmal einer der vielen Heiligen gefeiert wurde- wars San Juan oder San Miguel??? Egal, wir gaben auf jeden Fall ein kleines Interview fuer den Lokalsender und haben uns dann nen halben Liter lecker Ananas- und Erdbeermilch reingezogen...mhhh!!!
Nachmittag zurueck im Hostal trafen wir auf die beiden Rostocker, Robert und Kathi, die uns am Vorabend mit ihrem heissen Zitronentee gerettet haben. Sie entschlossen sich kurzfristigerweise mit uns zusammen weiter nach Comitán (Richtung Guatemaltekischer Grenze) zu fahren, von wo aus wir am naechsten Tag zu den Seen von Montebello aufbrachen.Frueh morgens gings los, in einem Kleinbus, noch sassen wir sehr gemuetlich und wussten nicht, was uns in Guatemala erwarten wuerde... ueber unendlich viele "Topes" (Bremshuegel) gings in Kopf- an Kopf- Rennen in die Grenzregion zu Guatemala. Schattige Pinienwaelder, Holzhuetten und 56 Seen unterschiedlicher Groesse und Farbe- wir fanden eine kleine "Cabaña" (Holzhuette) mit Blick auf See und (sau)heissem Wasser (!), also in der Dusche, nicht im See, nein, im Gegenteil- der war saukalt, doch das schreckte uns nicht ab, am naechsten morgen ein lustiges Bad zu nehmen. Wir verbrachten dort zwei wunderschoene Tage mit viel Wandern, ab und zu mal hinten auf dem Pickup mitfahren, tollen Aussichten, einer Flossfahrt und Erkundung von Hoehlen und Schluchten, und abends gabs Lagerfeuer und Folienkartoffeln. Und weils so nett mit unseren beiden Rostockern war, haben wir gleich mal beschlossen, weiter zusammen die guatemaltekische Grenze zu ueberschreiten. Was wir nicht wussten, als wir in den ersten Kleinbus nach Guatemala einstiegen, war, dass noch insgesamt weitere 7 Busse folgen wuerden, bis wir endlich an unserem Endziel, dem Atitlán See, ankommen wuerden. Eine Reise von insgesamt 10 1/2 h fuer 350 km, unterbrochen von hektischem umsteigen (die Rucksaecke reisen naemlich auf dem Dach, schon bevor du weisst, dass du ueberhaupt umsteigen musst, klettert einer bei voller Fahrt aufs Dach, und schmeisst sie dir entgegen, sobald du den ersten Fuss auf den Boden setzt und es kaum glauben kannst, dass du wieder Boden unter den Fuessen hast. Und im gleichen Moment bruellt dir jemand ins Gesicht: Lago de Atitlán? und schwups ist der Rucksack schon wieder auf dem Dach des naechsten Busses und du rennst hinterher ohne zu wissen, ob du das ueberhaupt willst. Unglaublich auch, wieviele Menschen ins so einen alten, ausrangierten american School- Bus so rein passen. Jo, die Guatemalteken sind klein, da passen sechs in einer Reihe- aber wir?! Eine weiter Grenzanekdote: wir hatten eine Tuete mit frisch gekauftem Proviant dabei (Aepfel, Bananen, Kaese, Brot..) und als wir an der "Aduana de Alimentos" vorbei liefen, haben wir sie schon verloren geglaubt- doch ein nett grinsender Mexikaner schaute aus dem Fenster und meinte nur: Noe, Noe, nur andersherum, dahin koennt ihr mitnehmen, was ihr wollt!!! Wir haben uns sehr gefreut und wissen nun auch schon, dass wir kurz vor unserer Rueckkehr nach Mexico nichts einkaufen werden. So ging es also den ganzen Tag, Serpentinen rauf und runter, der Bus mal ueberfuellt, mal aus allen naehten platzend, dazu laute Cumbia- Musik, oder auch mal "Life is Life". Wir waren zu jedem Zeitpunkt sehr entspannt und zuversichtlich, dass wir heil ankommen wuerden. Irritiert haben uns eigentlich nur die Sprueche, die einen jeden Bus verzierten: Gott fuehrt dich auf deiner Reise, und wenn du nicht zurueckkommst, dann bist du mit ihm gegangen ( Mamas bitte nicht lesen!).
Und wir sind ja auch heil angekommen, in Panajachel, einem kleinen, netten, aber sehr touristischen Ort, mit Blick auf See und zwei Vulkane. Von hier aus haben wir nun schon einen Tagesausflug in ein nahegelegenes Mayadorf gemacht, wieder mit dem sogenannten Chicken- Bus, also dem ausrangierten Old- School- Bus. Hier haben wir einen bunten Markt besucht, das guatemaltekische Essen probiert und uns im Handeln versucht. Das ist hier naemlich Voraussetzung, um guenstige Preise als Tourist zu bekommen, und es macht uns auch mittlerweile ein bisschen Spass. Morgen machen wir ne Radtour um den See und uebermorgen gehts weiter nach Antigua, um dann ueber die Karibikkueste Guatemalas und Belize wieder nach Mexiko zu reisen- in heimische Gegenden. Nein, aber uns gefaellt Guatemala sehr, sehr gut. Ein ganz anderes Klima, auch temperaturmaessig, viele bunte Farben, nette und hilfsbereite Menschen, unkompliziert, aber auch sehr arm, dreckig, heruntergekommen. Es geht uns also wirklich gut hier, haben sogar maennlichen Begleitschutz dabei, also macht euch keine Sorgen... auch wenn wir grad per Handy nicht zu erreichen sind, unsere mexikanischen Karten funktioniern hier nicht... tschuess und bis bald!!!

Montag, 14. Januar 2008

Abschied

Jeder Abschied hat ein Anfang inne... aber nun erstmal ein gutes neues Jahr an alle die, die wir bisher noch nicht gesprochen haben! Die letzten Wochen waren sehr aufregend, unsere Weihnachtsferien in Oaxaca, unser Wiedersehen in Campeche, Silvester und das gleichzeitige Wiederabschiednehmen... Zurueck vom "Strand", wurden wir am Sonntag nach Weihnachten ersteinmal ausgfuehrt von zwei Pjlern zum Fischessen nach Champoton, ein Ort, etwa eine Stunde von Campeche, aus dem uns bereits desoefteren Opfer von Messerstechereien zugwiesen wurden- dementsprechend war bisher auch unsere Meinung ueber diese Stadt, aber wir wurden eines besseren belehrt: /_8_TZSeuvD98/R4vYFyo62OI/AAAAAAAAAMs/O0ZbT668XMI/s1600-h/IMG_0872.JPG">
ein wunderschoener Karibikstrand, Palmen, tuerkises Wasser, leckeres Essen und ein romantischer Sonnenuntergang- ein perfekter Abschluss fuer unsere Weihnachtsferien.
Am naechsten Tag war dann auch schon Silvester, ein Tag, an dem man normalerweise nochmal Skifahren geht oder fuers Raclette ansteht, doch wir hatten Dienst! Wir haben uns den Tag eigentlich als relativ stressig vorgestellt, letztendlich entpuppte er sich jedoch als ein einziges Essen und Feiern. Bereits um elf Uhr morgens haben wir das erste Mal auf das neue Jahr angestossen, um 17 Uhr bei uns- also um 24 Uhr bei euch, standen wir dann in der Notaufnahme und haben laut den Countdown runter gezaehlt und sind uns anschliessend um den Hals gefallen, worauf uns unsere Kollegen etwas etwas irritiert angeschaut haben. Auf unsere Erklaerung hin, meinten sie nur: "Wie schoen, dann hattet ihr ja ein 7 h laengers Jahr 2007!". Fuer 24 Uhr war dann nochmals Essen und Feiern angesetzt und alle standen schon bereit zum Anstossen, als ein weiters Opfer von einer Messerstecherei eingeliefert wurde, und kurzerhand 24 Uhr um 5 min vorverlegt wurde... so wird es uns wohl nun oefter ergehen in unserem zukuenftigen Berufsleben- ni modo! Die Feier war dann leider kurz, die Nacht dafuer lang, doch zum Glueck konnten wir uns am naechsten morgen frueh abseilen, um unsere kleine Silvester- Privat- Party auf 8 qm vorzubereiten. Es gab lecker mexikanisches Fruehstueck, dazu ein paar Tragos (Cocktails) und Monopoly so lange, bis alle nacheinander eingeschlafen sind... es war bestimmt das kurioseste Silvesterfest unseres Lebens- aber wir hatten nen Riesenspass!

Das letzte Wochenende verbrachten wir dann, wer haette das gedacht, in Merida. Diesmal mit Julia und Philipp, und mit Johanna, die extra aus Villahermosa gekommen ist, um uns nochmals zu sehen.
Wir haben uns die Ruinen von Chichen Itzá angeschaut, eines der neuen Weltwunder, auf das die Mexis ganz besonders stolz sind.
Wir fanden es ziemlich touristisch, wobei das 14 fache Echo auf dem "Fussballplatz der alten Maya" schon ziemlich cool war. Die Spielregeln hingegen waren da nicht so cool, die Verlierermannschaft wurde naemlich gekoepft und die Schaedel wurden dann ausgestellt- wenns gut lief, trafs nur den Kapitaen- scheiss Job, aber es war wohl ne Ehre!
Diese, also unsere letzte Woche hier im Krankenhaus, war nochmal ziemlich interessant, zudem kam das Abschiednehmen dazu... gekroent von einem Abschieds- Party- Wochenende, das in unserem kleinen Haus begann, am Samstag abend beim Salsatanzen weiterging und endete bei einem leckeren Grillfest im Maerchengarten eines Mit- Pjlers... Nun sind wir platt und reif fuer Ferien, heute abend gehts los im Bus nach San Cristobal, und von dort aus startet unsere Reise, Berichte folgen... der Abschied faellt uns nicht gerade leicht und vielleicht auch deswegen haben wir ein weiteres Wochenende in Campeche in unserer Reiseroute fest eingeplant. Wir werden also Anfang Februar nochmals hier aufkreuzen, puenktlich zu Carnaval, was laut Campechanos niemand verpassen darf... in dem Sinne, ihr hoert von uns, bis bald.

Freitag, 28. Dezember 2007

Der Mexikaner ist im Allgemeinen ein Herdentier...

....hier ists schlimmer als in Rimini!!! Aber nun von vorne: unsere Weihnachtsferien:-))))))
Es ging los am Samstag, mit dem Bus nach Villahermosa, die Stadt, die wir so schoen fanden:-) (sorry Johanna!), um dort Johanna, eine Pjlerin aus Muenchen zu treffen, um mit ihr zusammen weiter nach Oaxaca- Stadt zu fahren. Nach einer herrlichen Nacht im Bus kamen wir morgens in Oaxaca an und wurden zuerst einmal mit einem leckeren Becher Trinkschoki begruesst. Oaxaca ist naemlich beruehmt fuer ihre Schokolade, die mit Zimt, Nuessen und Vanille verfeinert wird- mhhh, lecker, wir waren sofort zu Hause!!! Wir hatten ja vorher etwas Angst, kein Hostal- Zimmer mehr zu finden, doch es hat alles wunderbar geklappt und im ersten haben wir gleich freie Betten gefunden- was fuer ein Zufall, aber dazu spaeter mehr. Zur Stadt: wunderschoene Kolonialsbauten, viele Kuenstler, Museen, Cafes mit Leckereien, Mescal- ein Schnaps aus Agarve mit Wurm (haben wir auch probiert), tolle Kirchen, und das allerbeste: die Nacht der Radieschenschnitzereien am 23.12. jeden Jahres.Zum Glueck haben wir schon bei den Aufbauarbeiten ein wenig geguckt, denn am Abend ging die Schlange um ungefaehr 7 Haeuserblocks und wir entschlossen uns dann doch fuer ein Jazzkonzert. Am naechsten Morgen- aeh, also an Heilig Abend- gings dann auf den Monte Alban- den weissen Berg. Hier haben sich die alten Zapoteken ein wunderschoenes Heim erschaffen- wiedereinmal atemberaubende Ruinenstaetten mit einer Hammer- Aussicht auf das Umland.Fuer den Heiligen Abend hatten wir dann geplant, zu einer von mehreren grossen Weihnachtsprozessionen durch die Stadt und anschliessend in die Weihnachtsmesse zu gehen. Doch aus der Prozession wurde dann nichts mehr, als wir die selbstgebaute Kletterwand im Zimmer unserer Hostalbesitzer entdeckten... in die Kirche schafften wir es dann doch noch, mit dem Versprechen in der Tasche, am naechsten morgen zum Outdoorklettern in die Umgebung Oaxacas mitgenommen zu werden.Es war toll!!! Uns taten hinterher alle Muskeln weh, aber wir werden es wieder tun...Geschafft und erfuellt verabschiedeten wir uns dann abends von Johanna, die zurueck zum Arbeiten musste, und von unserem netten Hostal samt fuenf gluecklichen Hunden und zwei schwarzen Katzen und nahmen den Nachtbus nach Puerto Escondido ( der versteckte Hafen) am schoenen Pazifik.Der kleine Surferort hat alles, was ein Urlauberherz begehrt: weisse Straende, schoene Buchten, Riesenwellen, leckeres Essen und vor allem viel, viel Sonne. Auch deshalb zieht es hier nicht nur Auslaender, sondern vor allem auch Einheimische an, die sich dann in Massen in einer kleinen Bucht zusammen rotten- Rimini ist nichts dagegen. Schon ein paar hundert Meter weiter ist der Strand nur noch von blonden Surfern besiedelt und das deutlich duenner... hier haben auch wir uns aufgehalten und es uns so richtig gut gehen lassen. Wir starten nun gut erholt und sonnengebraeunt unsere 28h- Reise zurueck nach Hause, also nach Campeche... so schoen war die Zeit, doch wir freuen uns auch nochmal zwei Wochen in unserem doch so sehr vertrauten Heim verbringen zu duerfen. Sonnigste Gruesse aus Puerto Escondido und bis bald.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Feliz navidad mit Rudi the red nose reindeer!!!



Hallo Ihr Lieben- zuerst einmal hoffen wir, dass ihr ein paar schoene Weihnachtsfeiertage verbracht habt! Wir haben schon lange nichts mehr geschrieben, deshalb gibts die letzten drei Wochen in zwei Berichten... die letzten 2 Wochen in Campeche waren ziemlich turbulent und die deutschen Pjler hier haben sich auf einmal exponentiell vermehrt- ob es damit zusammen haengt oder nicht- wir sind jetzt auf jeden Fall sogar noch bekannter als vorher!!!
Julia und Philipp, die beiden neuen Pjler aus Muenchen, sind nun endlich da! Sie wohnen zufaelligerweise sogar im selben Haus wie wir und werden bei unserer Abreise Kuehlschrank Fritz und Kochplatte "Retro" bei sich aufnehmen- bzw. sie ziehen in Nanis Zimmer, das ein "wenig" geraeumiger ist. Sie wurden gebuehrend begruesst und kaum angekommen, wurden wir alle vier zu einem Treffen mit dem Gesundheitsminister von Campeche geladen. Der Anlass war uns nicht so ganz klar, doch als wir die drei mexikanischen PJler kennengelernt haben, die jetzt fuer drei Monate nach Miami gehen, entwickelte sich ein nettes Gespraech. Letztendlich kam der Minister einmal kurz rein in den Konferenzsaal, hat seine Rede gehalten, uns allen die Hand geschuettelt, fuers Foto gelaechelt und uns zur Weihnachtsfeier des Gesundheitssektors mit dem "Gobernador" als Gastgeber eingeladen. Wir verstanden wieder nicht so recht, uns wurde gesagt, wir sollten ausgeschlafen und in weissen Kitteln ohne Blutflecken kommen und wir haben sogar den Nachtdienst davor erlassen bekommen- krass, wir waren richtig aufgeregt, was uns da wohl so erwartet... im Endeffekt sassen wir in einem Turnhallenaehnlichen Saal mit hunderten von anderen Menschen bei etwa 40 Grad, blinkendem Weihnachtsschmuck, Goulasch und Champagner zum Fruehstueck und heissen mexikanischen Tanzgruppen, wurden einzeln zum Gobernador nach vorne gerufen, haben ein hochoffizielles Zertifikat, einen Haendedruck und ein freundliches "gracias doctora, felicitaciones!" entgegen genommen und mussten alle nochmal freundlich in die Kamera laecheln. Ein Riesenspass, vor allem dann in der Sonntagsausgabe der Campechanischen Zeitung mit Bild zu erscheinen und am naechsten morgen im Krankenhaus den Kommentar zu erhalten: "ach, da kommen ja unsere Beruehmtheiten".... wir wissen eigentlich gar nicht so recht, was wir jetzt besonderes getan haben und was die davon haben und was wir davon haben- aber gut, es gab einen Tag und eine Nacht "Krankenhausfrei", das war cool!!!
Nach so viel Feierlichkeiten beschlossen wir dann, wieder einmal ein Wochenende in Campeche zu verbringen, ausserdem hatte sich fuer den Sonntag Jonas, ein Studienkollege von Nani fuer einen Besuch angemeldet. Tja, und dann ging es nicht nur mit grossen Schritten auf unsere wohlverdienten Ferien zu, sondern auch im Krankenhaus wurde alles immer weihnachtlicher.

Wir wurden sogar von einem der Aerzte zu einer "Posada" eingeladen, eine Mischung zwischen Weihnachtsessen und - party. Sarah fand sich auf dem Sofa neben "Rudi the red nose reindeer" wieder, das Foto haben wir fuer unseren Chef auf der Notaufnahme gemacht, der uns mit seinem Ohrwurm fast in den Wahnsinn treibt. Wir haben sogar am Weihnachtswichtel- Spiel und an der sogenannten "Piñata" teilgenommen- das ist sowas wie Topfschlagen in der Luft. Ein grosser Pappmachée- Stern wird mit Suessigkeiten bis zum Rand voll gefuellt, an einem Seil an die Decke gehaengt. Alle Leute stehen drum rum, singen Lieder und feuern denjenigen an, der mit verbundenen Augen mit einem Besenstiel oder aehnlichem versucht, die "Píñata" zu oeffnen. Der Besenstiel wird weiter gegeben und wenn die Piñata schliesslich aufgeht, stuerzen sich alles auf das Suesszeugs- muy entretenido!
So, ihr Lieben, und nicht dass ihr denkt, wir feiern nur, noch ein paar Worte zur Notaufnahme, auf der wir gerade beide arbeiten: wir erleben viele extreme Dinge, sind schockiert, sind beeindruckt, naehen, was das Zeug haelt, spielen Seelsorger, lernen viel... es ist von allem was dabei und es gefaellt uns ziemlich gut, kaum zu glauben, dass es nur noch zwei Wochen sind!!!
Von unserem Weihnachtsurlaub, der nun auch schon auf das Ende zugeht, schreiben wir euch morgen- mit vielen bunten Fotos und Geschichten aus Oaxaca...

Sonntag, 9. Dezember 2007

Ruinen- Step und Powershoppen



Im Laufe unseres Aufenthaltes hier in Mexiko haben wir mittlerweile nun schon so einige neue Sportarten erfunden- von Ruinen- Step ueber Powershoppen war da alles dabei. Ihr koennt euch nicht vorstellen was wir gestern gemacht haben- ja, unglaublich, wir waren von 12 Uhr bis 21 Uhr in einer Riesen- Shopping- Mall und haben alles gemacht, was so zu einem guten Shopping- Samstag dazu gehoert: Friseur, Kaffee trinken, Schuhe kaufen- ein Traum fuer jede Frau!!! Es war wirklich an der Zeit, nach so vielen Maya- Ruinen, Suesswassergrotten, Wasserfaellen und Dschungel waren wir reif fuer die Zivilisation!Das letzte Wochenende war das komplette Kontrastprogramm tief im Dschungel haben wir in einer kleinen Huette uebernachtet, Bruellaffen und Grillen im Hintergrund, die tollen Maya- Ruinen- Staetten von Palenque, leckeres Essen beim Italiener zu suedamerikanischen Panfloeten- Klaengen, Hippie- Feuershow, eine Tour zu atemberaubenden, tuerkis- blauen Wasserfaellen.-Bis auf die etwas chaotische Rueckfahrt ein wirklich schoenes und erholsames Wochenende. Leider hat unser Bus auf der Rueckfahrt ein parkendes Auto gerammt. Die mexikanische Gemuetlichkeit hatte hier mal wieder zur Folge, dass wir unseren Anschlussbus verpasst haben und in Villahermosa, der noch vor 4 Wochen haushoch ueberschwemmten Stadt in Tabasco, einen mehrstuendigen Aufenthalt hatten und wir somit erst morgens um drei wieder in Campeche ankamen... Villahermosa gleichte einer Geisterstadt, die Strassen noch voll mit Sandsaecken und ueberall der Geruch nach feuchtem Gemaeuer. Werbesprueche wie: Neueroeffnung Montag- wir haben neue keine gewaschenen Produkte. Viele Wohnungen leerstehend, Menschen, die nicht wissen wohin, Verteilung von Carepaketen- es war schwierig, einen offenen Laden oder ein Cafe zu finden- wir wollten da schnell wieder weg.
Morgen fangen wir beide zusammen in der Notaufnahme an und sind schon sehr gespannt, was uns da erwartet. Ausserdem fangen morgen zwei neue deutsche PJler hier an- Julia und Philipp aus Muenchen. Es sind jetzt noch zwei Wochen bis Weihnachten....juhhuuu und ach ja, heute ist ja auch der 2. Adpfend :-)... wir freuen uns schon so sehr auf unsere Ferien in Oaxaca mit heisser Schokolade und Radieschenschnitzerei- Ausstellung. Berichte folgen...

Samstag, 24. November 2007

Potpourri der letzten Wochen

So, mal wieder ein Lebenszeichen von uns! Und da es so lang her ist, dass wir das letzte mal geschrieben haben und wir schon gar nimmer so genau wissen was alles passiert ist, heut ganz viele Fotos. Es ist unter der Woche Alltag eingetreten,zweimal die Woche haben wir Tanzkurs und schwingen unsre Hueften und shaken die Schultern zu herzzerreissenden Salsaklaengen, also wir geben unser Bestes...Unser Tanzlehrer Jorge Nummer 117, so heisst hier naemlich irgendwie jeder zweite, ist ganz zufrieden mit uns, bei den kleinen und kurvigen Mexikanerinnen siehts irgendwie trotzdem besser aus, die haben doch alle nen angeborenen Hueftschaden, mensch!
Zudem wohnten wir 10 Tage lang in Havanna, Kuba. Ploeztlich, nach einem Nachtdienst und dementsprechend verplant und muede, war Campeche so anders...ueberall Oldtimer, irgendwelche Fahndungsplakate nach Che Guevara und Hotels und Tankstellen, die vorher nicht exisitierten, Strassenblockaden, kubanisches Militaer. Wir dachten, wir seien im falschen Film, so ungefaehr wars auch, es wurde hier "El Argentino", ein Film ueber Che Guevara, gedreht, wohl weil sie die Amis nicht nach Kuba reingelassen haben.
Vor zwei Wochen sind wir zu den nahegelegenen Maya- Ruinen von Edzná gefahren- ein atemberaubender Ort, zumal wir fast alleine waren. Die Staetten liegen mitten im Regenwald, von ganz oben auf der Pyramide hat man einen wahnsinns Ausblick... und es ging ganz schoen steil runter- oahhh!!!
Letztes Wochenende sind wir wieder einmal in unsere zweite Heimat gefahren, nach Merida, bzw. erst nach Valldolid, eine kleine, alte Kolonialstadt in der Naehe von Merida. Weil die Jugendherberge geschlossen hatte, mussten wir "leider" auf das naechst beste Hotel ausweichen. Oh, Luxus: Fernseher, heisse Dusche, Swimmingpool- so laesst sichs ins Wochenende starten. Wir haben uns Fahrraeder gemietet und sind zu weiteren Cenotes gefahren, den unterirdischen Suesswasserhoehlen, und waren schwimmen und Kaffee trinken und habens uns einfach gut gehen lassen...
Den Sonntag haben wir dann wieder in Merida verbracht, waren in unserem geliebten Stamm- Hostal und haben die Besitzer eines Luxushotels in Tulum kennengelernt. Tja, und jetzt ratet mal, wo wir als erstes hinfahren, wenn wir endlich Ferien haben: ja, richtig, ins Hotel La via lactea (Milchstrasse) mit 8 Luxussuiten direkt am Strand ( wir bekommen natuerlich 100% Rabatt:-))... was fuer eine Aussicht!!!
Dieses Wochenende muessen wir leider arbeiten, um dann naechsten Freitag frei zu bekommen und einen laengeren Ausflug ins schoene Chiapas zu machen- weitere Maya- Staetten, Wasserfaelle und Lagunen in abgelegenen Zapatistendoerfern warten auf uns- juhu. Aber nicht dass ihr jetzt denkt, wir machen hier nur Urlaub- unter der Woche bringen wir Babies auf die Welt, flicken Macheten- verletzte zusammen, operieren Blinddaerme morgens um 4Uhr... ja, ja, die 85 Stunden Woche zehrt, aber wir wollen uns nicht beschweren, irgendwie machts ja auch n bissl Spass...:-)
Noch ein paar Erklaerungen zu den Fotos:
Das gelbe Haus ist unseres! Zumindest das Zimmer mit den tuerkisen Vorhaengen ist Nanis und das neben dran ist unser Kuechen-Bad...
Die Chilis und der Obststand findet man auf dem Markt von Campeche, ein Fest fuer alle Sinne!!!
Das Bild mit dem Meer im Hintergrund und dem Maschendrahtzaun in the morning im Vordergrund ist der Blick aus der Klinik im vierten Stock wirklich in the morning um 6 Uhr in der Frueh nach dem Nachtdienst. Die zwei Fotos mit den Damen aus dem Call- Center sind speziell fuer die Mamas: so sehen wir naemlich aus, wenn wir mit euch telefonieren- im klimatisierten Internetcafe mit cooler Mukke, meistens zumindest. Und man muss dazu sagen, dass wir eigentlich grad alles an Musik toll finden, was nix mit Cumbia, Salsa, Raeggeton und Herzschmerz zu tun hat- oh man, die Mexikaner sind echt solche Weicheier:-)!!!
Wir versprechen, es gibt jetzt wieder regelmaessiger neues von uns, habens einfach nicht geschafft die letzten Tage- very busy! Wir gruessen euch alle ganz herzlich und freuen uns, bald wieder was von euch zu hoeren. Bis bald.